Zum Aktionstag der EisenbahnerInnen am 8. November in Saarbrücken waren Kolleginnen und Kollegen aus dem Saarland, Frankreich und Luxemburg erschienen. Dass diese Aktion erst der Anfang war und schwere Zeiten bevorstehen, machte Guy Greivelding, Vorsitzender der Sektion Eisenbahn in der Internationalen Transportarbeiterförderation (ETF), in seiner Rede klar.
“Liberalisierung heißt Privatisierung, Filialisierung und Deregulierung”, stellte Greivelding das neue Eisenbahnpaket der EU-Kommission in einen breiteren Zusammenhang: “Liberalisierung und Privatisierungen bedeuten schlechtere Lohnbedingungen, mit allen Mitteln erzwungene Wettbewerbsfähigkeit, und bedingungslosen Konkurrenzkampf, der überwiegend auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen wird.”
Auch wenn die EU-Kommission noch nicht die volle Zerschlagung der Eisenbahnen durchgesetzt habe, sei dies ihr erklärtes Ziel. “Aufgeschoben ist nicht aufgehoben”, so Greivelding: “Die dicksten Brocken werden 2012 auf uns zukommen.”
Er rüttelte die Anwesenden auf: “Die heutigen europäischen Aktionen werden sicher so nicht genügen, um das Unheil der Liberalisierung abzuwehren. Resolut müssen wir ab sofort gegen diese totale Zerschlagung der integrierten Betriebe und des gesamten Eisenbahnsektors mobilisieren.”
Und weiter: “Mit alleinigen öffentlichen Kundgebungen werden wir diesen Kahlschlag nicht verhindern können. Das muss schon mehr sein. Zwischenzeitlich hat die Sektion Eisenbahn der ETF die Weichen in diese Richtung gestellt. Wir müssen bereit sein, uns über alle Hürden hinwegzusetzen, die geschaffen wurden, um uns am Streiken zu hindern.”
Abschließend rief Guy Greivelding den Anwesenden zu: “Eine Fahrt ins Ungewisse ist angesagt. Schwere Zeiten brechen auf die Eisenbahnerinnen und Eisenbahner ein. Wir sind gefordert, stark zu handeln. Wir zählen auf Euch. Ihr müsst unsere Stütze sein. Dann werden wir den Kampf gewinnen.
Unser Flugblatt für die ETF-Demonstration am 8. November 2011 in Saarbrücken: im Wortlaut:
Wie weiter nach der Demo?