Klarheit: DGB positioniert sich |
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Eindeutig gegen eine
Kapitalprivatisierung der Deutschen Bahn AG positioniert hat sich der Bundesvorstand des
Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) am Dienstagnachmittag, 6. März 2007, in Berlin. Wie
wir den verschiedenen Presseberichten und Agenturmeldungen am Abend entnehmen können, hat
das Gremium auf der Grundlage einer gemeinsamen Erklärung der Gewerkschaftsvorsitzenden
Norbert Hansen (TRANSNET) und Frank Bsirske (ver.di) vom Mai 2006 klare Inhalte
beschlossen:
Der
DGB-Bundesvorsitzende Sommer begründete den Beschluss laut Pressemeldungen mit den
weit fortgeschrittenen Plänen zum Börsengang der Bahn. Es gehe um die
Daseinsvorsorge für die Bevölkerung und damit für unsere Mitglieder. Deshalb
haben wir uns zu einer klaren Stellungnahme im Interesse unserer Mitglieder
veranlasst gesehen", sagte Sommer dem Tagesspiegel. Ob
Meldungen stimmen, wonach Norbert Hansen den Beschluss im DGB-Vorstand ablehnte, wissen
wir zur Stunde nicht. Man trage aber den Beschluss mit, zitiert das Handelsblatt den
TRANSNET-Sprecher Oliver Kaufhold: Der
DGB-Beschluss sei in Absprache mit TRANSNET gefallen. Aus www.transnet.org konnten wir am Abend
wir noch nichts erfahren. DB-Chef Hartmut Mehdorn hat den Beschluss des
DGB-Bundesvorstands gegen die DB-Privatisierung als enttäuschend und nicht
nachvollziehbar bezeichnet. Dass Mehdorn nun Gift und Galle spuckt, ist nicht weiter
verwunderlich. Doch der Vorstandsvorsitzende irrt, wenn er behauptet, dass bei der DB AG
nur mit einem vollen Zugang zum internationalen Kapitalmarkt (
) Arbeitsplätze
langfristig gesichert und geschaffen würden. Die Erfahrung mit der Privatisierung
von Post und Telekom zeigt uns das Gegenteil. Sobald die ersten Aktienpakete in private
Hände gelangen, geht es ans Eingemachte und gegen die Interessen der Beschäftigten und
der breiten Masse der NutzerInnen. Das große Ausschlachten wäre auch nach einem
sogenannten Börsengang bzw. dem Verkauf von Aktien an irgendwelche Heuschrecken-Anleger
unvermeidlich. Darum raten uns GewerkschafterInnen von Post und Telekom auch dringend von
einem Börsengang ab. Es gibt weltweit kein auf Deutschland übertragbares Modell einer
erfolgreichen Bahnprivatisierung. Darum darf überhaupt keine einzige Bahnaktie verkauft
werden. Mehdorn war noch nie der Garant eines
einheitlichen Bahnkonzerns. Unter ihm wurden schon längst florierende Teilbetriebe
abgetrennt und verkauft etwa die Deutsche Touring, die Deutsche Eisenbahnreklame,
jetzt sind die Scandlines dran. Vergessen wir nicht, wie die ehemalige PFA in Weiden
(Oberpfalz) und erst kürzlich das ehemalige Fernmeldewerk Aubing (RCF Fürstenfeldbruck)
in private Hände gelangt sind, finanziell ausgeblutet und dann an die Wand gefahren
wurden. Wie dem auch sei:
Der DGB-Beschluss schafft Klarheit. Der jahrelange Eiertanz muss jetzt ein Ende haben. Ein
Zurück hinter die DGB-Position von heute darf es nicht mehr geben. Der
TRANSNET-Hauptvorstand hat sich im Februar zum DGB bekannt und die Debatte über einen
möglichen Bruch mit dem Dachverband beendet. Jetzt müssen ab sofort alle TRANSNET-Mitglieder so breit
wie möglich über den Beschluss gegen die Privatisierung informiert und Aktionen gegen
die drohende Privatisierung geplant und umgesetzt werden im Schulterschluss mit
allen DB-Beschäftigten, den DGB-Gewerkschaften und den Privatisierungsgegnern im Bündnis
Bahn für Alle. Hans-Gerd Öfinger,
6.3.2007 |
www.bahnvonunten.de 6. März 2007
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