Keine
Geheimdiplomatie kein Ausverkauf!
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Regierung und Bahnspitze sowie die
Gewerkschaften Transnet und GDBA haben sich offenbar auf einen Fahrplan für eine
Teilprivatisierung bis Anfang 2009 verständigt, schreibt die Frankfurter Rundschau
(15.2.2008). Am Rande einer
Gewerkschaftsveranstaltung in Nürnberg warb Hansen für das jüngste Modell zur
Privatisierung, berichtet die Süddeutsche Zeitung (19.2.2009): Wir haben eine
einmalige Chance, sagte er. Wir wissen nicht, warum der Kollege Norbert
Hansen jetzt lautstark die Privatisierung propagiert. Wir wissen aber, dass es nicht der
Beschlusslage unserer Gewerkschaft entspricht und auch nicht im Interesse der
Eisenbahnerinnen und Eisenbahner liegt, die Bahn ganz oder teilweise zu privatisieren.
Beim SPD-Bundesparteitag in Hamburg im Oktober 2007 war die Stimmung eindeutig gegen eine
Privatisierung. Obwohl über 70 Prozent der Anhängerschaft von CDU/CSU und SPD gegen eine
Bahnprivatisierung sind, möchten Bundesregierung und Bahnmanagement jetzt in aller Eile
das Holdingmodell des Bundesfinanzministers durchdrücken. TRANSNET hat es in
der Hand, diesen Irrsinn zu stoppen. Erst vor einem Vierteljahr am 13.
November 2007 fasste der Beirat unserer Gewerkschaft gemeinsam mit dem
GDBA-Bundeshauptvorstand einen klaren Beschluss: TRANSNET
und GDBA haben daher den Bund aufgefordert, die Deutsche Bahn als Eigentümer
weiterzuführen. Beide Gewerkschaften haben beschlossen, dass es Zeit für Plan B
ist, erklärten Norbert Hansen und Klaus-Dieter Hommel in Berlin. (
) TRANSNET
und GDBA haben auch klargestellt, dass wir uns gegen eine Zerschlagung mit allen uns zur
Verfügung stehenden Mitteln zur Wehr setzen werden. Das kann unter Umständen auch
Streiks bedeuten. Es
gibt auch für den Gewerkschaftsvorsitzenden keinen vernünftigen Grund und
keine neuen Erkenntnisse, um von Plan B abzuweichen. Im Gegenteil. Das
Holdingmodell bringt eine weitere Zerschlagung unserer Bahn. Die neue
Transport-Holding unter dem Dach des DB-Konzerns mit dem Namen DB Mobility and
Logistics AG ist offenbar bereits gegründet und am 1. Februar in das
Handelsregister eingetragen worden. Diese neue Holding also die
Transportgesellschaften für Personen- und Güterverkehr soll dann baldmöglichst
teilprivatisiert werden. Privates Renditestreben ist aber mit dem Ziel einer einheitlichen
und flächendeckenden Bahn unvereinbar und fördert Lohn- und Sozialdumping. Machen wir
uns nichts vor: Sobald einmal private Investoren an Bord sind und das Sagen haben, werden
alle schönen Absichtserklärungen und Zusagen nichts mehr wert sein.
Großinvestoren drohen mit Zerschlagung der Post, meldeten Medien Anfang
dieser Woche. Dies droht auch unserer Bahn, wenn wir den Börsengang jetzt nicht noch
verhindern. Jetzt ist Schluss mit lustig. Norbert Hansen
muss als TRANSNET-Vorsitzender und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der DB
endlich öffentlich und mit aller Kraft für Plan B eintreten oder schweigen! Norbert hat
kein Recht und keinen Auftrag, dem SPD-Vorstand Zustimmung zur Privatisierung zu
signalisieren! Der TRANSNET-Hauptvorstand muss dies klarstellen und den Beirats-Beschluss
umsetzen! Mitgliedschaft und Öffentlichkeit müssen über die Gefahren einer
Kapitalprivatisierung aufgeklärt und dagegen mobilisiert werden. Die handfesten Argumente
der Privatisierungskritiker und Befürworter einer Bahn im öffentlichen Eigentum müssen
endlich in den TRANSNET-Medien (Inform, www.transnet.org, TRANSNETThemen) gleichberechtigt zu Wort kommen!
Das letzte Wort muss die Mitgliedschaft haben! Wir brauchen eine breite Diskussion in den
Gremien und in Basisdialogen über Alternativen einer öffentlichen Bahn und einen
Plan B plus! Wer die drohende Klimakatastrophe abwenden
und die Bahn als Rückgrat eines ökologischen und sozialen öffentlichen Verkehrswesens
im Interesse der Beschäftigten ausbauen will, der darf keine einzige Bahnaktie und keinen
Betriebsteil aus der Hand geben. Bahn von unten, 20. Februar 2008 |
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