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Seit
Monaten entwickeln sich überall in Europa bedeutende soziale Bewegungen.
Im Zentrum der Mobilisierung von Millionen Lohnabhängigen steht die Verteidigung der
Renten, der Beschäftigung und des öffentlichen Dienstes.
In Italien, Spanien und Österreich haben Generalstreiks stattgefunden.
In Frankreich wird seit mehreren Tagen ein berufsübergreifender Generalstreik
vorbereitet.
In anderen europäischen Ländern formieren sich Bewegungen mit starken Forderungen
(Großbritannien, Belgien, Luxemburg...).
Es geht darum, was für eine Gesellschaft wir haben wollen.
- Der gesamtgesellschaftlich erwirtschaftete Wohlstand ermöglicht ein
solidarisches Rentensystem für alle Beschäftigten, ohne das Rentenalter zu erhöhen
also das Gegenteil dessen, was die europäischen Regierungen momentan im Anschluss
an die Vereinbarung vom EU-Gipfel im Juni 2002 in Barcelona durchzusetzen versuchen.
- Der gesamtgesellschaftlich erwirtschaftete Wohlstand ermöglicht es,
jeder Bürgerin und jedem Bürger eine sozial sinnvolle Beschäftigung und ein
angemessenes Einkommen zu verschaffen.
- Der gesamtgesellschaftlich erwirtschaftete Wohlstand ermöglicht es,
öffentliche Dienste zur allgemeinen Verfügung zu stellen und dabei für die
Gleichbehandlung aller Bürgerinnen und Bürger zu sorgen.
Im Mittelpunkt steht die Frage, wie
dieser Wohlstand verteilt werden soll:
- zum ausschließlichen Nutzen von Bossen und einigen wenigen
Privilegierten, wie es die Regierenden gerne hätten?
- oder indem man ihn gleichmäßiger verteilt auf diejenigen,
die ihn geschaffen haben: die Beschäftigten in unseren Ländern , und zwar im
Rahmen einer solidarischen Gesellschaft, die auch die Jungen, die Ruheständler und die
Arbeitslosen einbezieht?
Wir halten es für erforderlich, den
Wohlstand umzuverteilen.
Das Kapital und die Arbeitgeber
zirkulieren frei von einem Land zum anderen, um Profite zu machen... auf dem Rücken der
Lohnabhängigen. Die Arbeiterbewegung muss sich auf der internationalen Ebene wirksamer
organisieren, um die Kämpfe zu koordinieren nur so kann sie einen Sieg der
Lohnabhängigen herbeiführen und eine solidarische Gesellschaft durchsetzen, die nicht am
Streben nach Profit für eine Minderheit ausgerichtet ist.
Die Eisenbahngewerkschaften ORSA, CUB,
UCS (Italien), CGT (Spanien), SAC (Schweden), RMT (Großbritannien) und SUD Rail
(Frankreich) sowie die Initiative Bahn von unten (Deutschland) wenden sich an alle
gewerkschaftlichen Kräfte in Europa, die gegen ein Europa des Kapitals, für eine
Harmonisierung der Sozialstandards auf hohem Niveau, gegen die Zerstörung der
öffentlichen Dienste, der Rentensysteme und der sozialen Sicherungssysteme kämpfen, und
fordern sie zum gemeinsamen Handeln in international angelegten Initiativen auf, um den
Kampf mit vereinten Kräften zu gewinnen!
Mailand, 19. Mai 2003
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Das
Arbeitstreffen unserer Initiative am 31. Mai hat beschlossen, diesen Appell zu
unterstützen. |