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Ein Kollege aus Sachsen-Anhalt regt an:
Vorschlag für ein Treffen kritischer Kolleginnen und Kollegen bei der Bahn

Kritisches Potential zusammenführen:

 Die letzte Verhandlungsrunde zwischen Bahnvorstand und den Gewerkschaften am 7.6.2000 hat m.E. wieder bewiesen, dass die Führung der TRANSNET (GdED) nicht gewillt ist, aus Fehlern zu lernen und ihre potentielle Kraft dafür einzusetzen, eine konsequente und grundsätzliche Änderung der Bahnpolitik im Interesse der Kolleginnen und Kollegen durchzusetzen. Alle Verlautbarungen über die Verhandlungen vom 7.6. und die offensichtlich in der Zeit davor geführten "Kamingespräche" sind so allgemein gehalten, dass ein weiter Interpretationsspielraum gegeben ist. Der vereinbarte "Zukunftsfonds" bleibt weitgehend eine "Blackbox". Das offensichtlich vorrangige Ziel der Gespräche wurde allerdings erreicht: die Kolleginnen und Kollegen wurden erst mal ruhig gestellt und vertröstet. Der Expoverkehr ist nicht gefährdet, und ein mögliches Zusammentreffen von Arbeitskampfaktionen der Eisenbahner mit denen der Kolleginnen und Kollegen im öffentlichen Dienst wurde verhindert.

Viele Fragen bleiben vorläufig unbeantwortet und offen. Gibt es Arbeitszeitverkürzungen ohne vollen Lohnausgleich? Gibt es eine weitere Vorruhestandsregelung? Wird die Jahresendvergütung gekürzt? Welcher Beitrag wird von den Kolleginnen und Kollegen für den sogenannten Zukunftsfonds abverlangt usw?

Wenn man die Stimmung an der Basis betrachtet, scheint der "Dampf" erst mal raus zu sein. Dies ist nicht zuletzt der Tatsache geschuldet, dass die Mitgliedschaft in großen Teilen zur Linie der Gewerkschaftsführung keine Alternative sieht. Andererseits haben die Protestaktionen im Frühjahr gezeigt, wie groß der Unmut unter den Kolleginnen und Kollegen ist. Es gibt ein kritisches Potential gewerkschaftlich engagierter Eisenbahner, die einen Kurswechsel in der politischen Linie von TRANSNET fordern. Ein Beispiel dafür ist die Initiative "Höchste Eisenbahn". Jetzt gilt es, diese Kolleginnen und Kollegen zusammenzuführen und Ansätze für ein gemeinsames Handeln zu finden.

In diesem Sinne möchte ich ein erstes Treffen dieser Kolleginnen und Kollegen anregen. Als Zeitpunkt sollte der September ins Auge gefaßt werden, da ja dann auch die diesjährige Tarifrunde läuft.

Dieses Treffen sollte dem gegenseitigen Kennenlernen und dem Austausch von Erfahrungen, Standpunkten und Vorschlägen dienen. Eine mögliche Orientierung sollte m.E. sein:

·  Bilanzierung der Auseinandersetzungen im Frühjahr

·  Tarifrunde 2000

·  Gewerkschaftstag im November und Möglichkeiten des Eingreifens kritischer Kolleginnen und Kollegen

·  Möglichkeiten alternativer Bahn- und Verkehrspolitik

Von Vorteil wäre es, das Treffen an einen für alle an einem Tag erreichbaren Ort durchzuführen.

Soweit mein Vorschlag, der natürlich für Ergänzungen, Änderungen und Kritik offen ist...

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