Das
Schreiben an den Aufsichtsrat trifft die derzeitige Situation bei der
Bahn. |
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Das
Schreiben an den DB Aufsichtsrat finde ich richtig. Der Inhalt trifft die
derzeitige Situation bei der Bahn. Auch unter Kunden (betrifft
Personen und Güterverkehr!!) wird sich häufig die Frage gestellt, warum
Transportverträge von der DB gekündigt werden, obwohl Aufträge aus der
Industrie vorliegen. Es ist auch keinesfalls so, wie man uns immer erzählt,
dass die Transportzeitforderungen (just in time o. ä.) der Kunden durch
die Bahntechnologie nicht erbringbar sind. Es mag im Einzelfall so
sein, aber in Gesprächen hat man mir schon mehrmals bestätigt, dass die
Laufzeit von drei Tagen für einen Güterwagen sehr oft akzeptiert wird. Im Personenverkehr wird
oftmals die Ausstattung der ICE Züge der neuesten Generation als unbequem
für langes Reisen kritisiert. Von den hausgemachten Problemen (Pünktlichkeit,
Standsicherheit der Technik) mal ganz zu schweigen. Wissenschaftler äußern
sich schon öfter, dass eine Flächenbahn erhalten bleiben muss und durch
Taktverdichtungen auf 30 Minuten wesentliche Reisendenzuwächse erzielbar
sind. Ziel der
Unternehmenspolitik sollte sein, aufgabenorientierte Leistungen
anzubieten, die sich über die "Masse" rechnen. Also niedrige
Preise, die für höhere Fahrgastzahlen sorgen (bestes Beispiel ist das
Wochenendticket oder Sachsenticket). Aber das wissen Sie ja alles und ich
denke da haben wir einen gemeinsamen Standpunkt. Bauchschmerzen habe ich
nur bei der Frage, was nützt es wenn im Aufsichtsrat die
Arbeitnehmer-Vertreter mit nein stimmen. Bewirkt dieses Stimmverhalten überhaupt
etwas in Richtung Änderung der Unternehmenspolitik. Ich denke nein! Für mich stellt sich die
Frage warum verhielt sich die GdED/ Transnet bisher so ruhig. Der Weg war
doch seit 1995 erkennbar. Aber garantiert seit den Mehdornschen Äußerungen
die Bahn ist schlecht, wir werden zukünftig nur 7 Knoten in der BRD im 30
Minuten Takt verbinden, Einstellung des IR-Verkehrs, Durchbrechen der
bisherigen klaren Gliederung der Produkte usw. Dazu hat die Gewerkschaft
sich nicht geäußert. Jetzt wo das Kind im Brunnen liegt schreibt man
Briefe mit Apellen. Das verstehe ich nicht. Warum werden die Eisenbahner
nicht zu Protesten aufgerufen? Letztendlich kann nur ein bahnweiter Streik
etwas bewirken. Denn mit Ausgliederungen einzelner Netze, das stellt ja
nichts weiter dar als Lohndrückungen, erreicht man doch nichts!!! Wo
bleiben hier die Gewerkschaften, um bundesweite Lohndrückungen zu bekämpfen??
Wie lange will man dem Zerschlagen der Bahn noch tatenlos zusehen? Irgendwann führt dieses
Verhalten der Gewerkschaft dazu, dass sie Mitglieder in Größenordnungen
verliert! Die Gewerkschaften sind doch die einzige Institution, die sich für
die Arbeitnehmer einsetzen kann. Die Parteien sind mit sich selbst und
ihrem Machterhalt beschäftigt. Da kann man doch nicht als Wasserträger für
die Konzerne und Arbeitgeber auftreten. Die Schere zwischen Arm
und Reich wird immer größer. Immer weniger Leute arbeiten immer mehr und
halbieren quasi ihren Stundenlohn aus Angst davor, wenn sie es nicht tun
werden sie entlassen. Hier gibt es doch ein Betätigungsfeld in
Deutschland. Warum besetzen es die Gewerkschaften nicht. Einige Führungskräfte
gehen mit Gehältern nach Hause, die jenseits von gut und böse sind. Eine
Verantwortung in dieser Größenordnung kann gar nicht übernommen werden.
Diese Gehälter reichen garantiert aus in der gesamten Wirtschaft
mindestens 1 Million Leute in Arbeit zu bringen. Bei reduzierter
Wochenarbeitszeit entseht auch ein erhöhter Bedarf an Freizeitindustrie.
Also entsehen neue Arbeitsplätze! Warum wird dieses Feld - aus meiner
Sicht nur sporadisch - vom DGB besetzt? Hier sind wischenschaftlich
untersetzte Alternativen anzubieten und die gibt es! Warum werden keine
Alternativen zum gegenwärtigen Verlauf der Gewinnorientierung und
-aneignung den Arbeitnehmern angeboten. Ich empfinde, dass ein sehr sehr
großer Teil der Arbeitnehmerschaft das genauso empfindet. Nur hat er
keine Argumente gegenüber den Politikern. Bzw. fehlt ihnen das Wissen um
Alternativen zu dem, was in der Politik tagtäglich erzählt wird. Hier sehe ich ein
kontinuierliches Arbeitsfeld der Gewerkschaften und nicht in
Rettungsaktionen eines in den Brunnen gefallenen Kindes. Meine Bitte ist, setzen
Sie sich dafür ein, nur dann sehe ich Möglichkeiten die formulierten
Forderungen erfolgreich durchzusetzen. Viele Grüße, Ein Kollege aus Dresden |
Eine
Reaktion auf unser Schreiben an die Arbeitnehmer-Vertreter im DB AG-Aufsichtsrat |