Aktuelle Vorlage für das Arbeitstreffen im März 2001:
Aktive Gewerkschafter und Betriebsräte
gegen die Zerschlagung der Bahn


Hierzu auch ein weiterer Vorschlag

 

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Die Hauptinvestitionen werden in Hochgeschwindigkeitsstrecken getätigt, auf Kosten des Nah- und Regionalverkehrs. Dabei haben Fahrgastuntersuchungen ergeben, daß 90 % der Züge im Nahverkehr (Fahrten bis 50 km) fahren und 50 % der Bahnkunden in diesen Zügen pendlen. In diesem Bereich wird 50 % des Umsatzes gemacht.

Die Interregio-Züge sollen vollkommen abgeschafft werden, obwohl sie gerade eindeutig gewinnbringend fahren. Aber er ist, vom Leistungsangebot her, eine Konkurrenz zum ICE. So stand in der Zeitung “Bahnreport” (Ausgabe 3/96) der Beschluß dokumentiert, daß der Interregio bis zum Jahre 2003 abgeschafft werden soll.

Auf der anderen Seite zeigt eine bahneigene Untersuchung, daß der neue ICE3, selbst bei einer Vollauslastung nicht kostendeckend ist. 

Der Straßenverkehr verursacht einen jährlichen Schaden von mind. 200 Mrd. Mark, die die Bevölkerung bezahlen muß. Nach dem 2.Weltkrieg wurden 200.000 km neue Straßen gebaut. In der gleichen Zeit hat der Staat 15.000 km vom Schienennetz abgebaut. Die OECD beziffert allein die Kosten, die hier im Land durch Verkehrsstaus entstehen auf über 200 Mrd. Mark. 

Von 1994 bis 2000 wurde der Beitrag des Verkehrsministeriums für die Bahn um ein Drittel gekürzt. Zugleich hat der Bahn-Vorstand mehrere Milliarden Mark Staatsgelder nicht in Anspruch genommen, um den Nah- und Regionalverkehr zu modernisieren. Stattdessen hat er bei der Bahn seit 1994 über 140.000 Arbeitsplätze vernichtet. Weitere 70.000 Arbeitsplätze sollen noch geopfert werden.  

Wie läßt sich diese Kahlschlagpolitik des Bahn-Vorstandes erklären? 

Es ist die Macht der marktbeherrschenden Unternehmen der Verkehrskonkurrenzen und der Banken, die die Politik der Bahn bestimmen. Und es ist eine Tatsache, daß die Automobilbranche mehr Profit abwirft, als der Schienenverkehr, weil die Umschlagszeiten des Kapitals in der Automobilbranche entschieden kürzer sind. Deswegen kann die Privatisierung der Bahn keinen Fortschritt bringen, sondern nur ihre gesellschaftlich Zerstörung!

Der Flächentarifvertrag wird offen zerschlagen durch die Regionalisierung der Tarifverträge.

Im vereinbarten "Zukunftssicherungsfond" wurde die tarifliche Lohnsicherung, für 2,7 Mrd. DM abgekauft. In spätestens 4,5 Jahren ist dieser Fond leer. Die Folge wären Lohneinbußen für 80% unserer Kollegen. Im Schnitt von 25% des Einkommens - in Einzelfällen bis zu 1 700 DM monatlich brutto.

Hinzu kommt die ungeheuere Leistungsverdichtung für jeden Beschäftigten, ohne dies nur im Ansatz für die Eisenbahner zu honorieren. Im Gegenteil: Die Löhne werden reduziert und Zulagen gestrichen. 

Es darf auch nicht der Weg der Transnet-GdED sein, im "Beschäftigungsbündnis"  vor der kriminellen Politik des Bahn-Vorstandes in die Knie zu gehen, der alle Errungenschaften der Arbeitnehmer aus den letzten 120 Jahren für entbehrlich hält. Es ist höchste Zeit für eine Wende in der gewerkschaft-lichen Tarifpolitik. Immer vor dem Argument der schlechten wirtschaftlichen Lage nachzugeben, sichert letztlich weder Beschäftigung noch Einkommen. Der Bahn-Vorstand hat schon mehrfach die Auflösung der Beschäftigungsbündnisses angedroht, weil die Gewerkschaft ihnen nicht weit genug ging. 

Nein! Unsere Gewerkschaft Transnet GdED muß ihre Mitglieder zum Kampf mobilisieren, wenn sie die Bahn erhalten will.”Wer kämpft, kann verlieren - wer nicht kämpft, hat schon verloren”, lautet eine alte Losung der Gewerkschaftsbewegung. Die Eisenbahner sind bereit für die Sicherung der Einkommen und Arbeitsplätze zu kämpfen. Wir lehnen uns an die Forderung der Kollegen aus Hamburg vom ICE-Werk Eidelstedt an und fordern die Gewerkschaft Transnet GdED auf, alle nötigen Schritte, auch Arbeitskampfmaßnahmen zu ergreifen, um die Einkommen zu sichern und die Entgelttabelle künftig schrittweise so anzuheben, daß damit die alten Lohnsicherungsbestandteile ausglichen werden. Ebenso auch die Arbeitsplätze vertraglich absichert. Ein wichtiger Schritt dazu ist die konsequente Fortführung der Arbeitszeit-verkürzung mit vollem Lohnausgleich. 

  • Keine weitere Zerschlagung der Bahn. Stoppen wir ihre Privatisierung!

  • Keine Börsenbahn

  • Kein weiterer Verkauf von Betriebsteilen der Bahn

  • Keine weitere Arbeitsplatzvernichtung

  • Keine Genehmigungen von Überstunden

  • Erhalt des Flächentarifvertrages

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